Die Standortagentur Tirol GmbH sucht eine Agentur für die Umsetzung und langfristige Betreuung einer neuen Website. Die zugehörige Ausschreibung am ANKÖ-Vergabeportal ist bis Freitag, 11. April 2025, 12 Uhr geöffnet. Hier geht’s zur Ausschreibung mit allen Details.
Wichtig: Fragen zur Ausschreibung werden ausschließlich schriftlich über das Vergabeportal gestellt und beantwortet.
Die Standortagentur Tirol fördert, vernetzt, unterstützt und berät und ist eine zentrale Anlaufstelle für Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Investoren.
Die Anforderungen an Benutzerfreundlichkeit, Design und Funktionalität der Webseite steigen stetig. Deshalb soll der Webauftritt der Standortagentur Tirol umfassend saniert und modernisiert werden. Erklärtes Ziel ist: Besonders Unternehmen und Partner aus dem B2B-Sektor sollen einfacher auf relevante Informationen zugreifen können. Zudem sollen alle Subdomains, wie digital.tirol und businessangelsummit.at, mittels praktikabler Lösung integriert werden.
- Flexibles CMS: Modularer Aufbau mit individuell anpassbaren Templates und klaren Benutzerrechten
- Mehrsprachigkeit: KI-gestützte Übersetzungen für internationale Zielgruppen
- Datenschutz & Tracking: Matomo-Integration und DSGVO-konforme Cookie-Banner
- Optimierte Performance: Schnellere Ladezeiten und strukturierte Daten
- Nahtlose Integration: Anbindung an externe Systeme wie CRM, DAM-Plattformen und Social Media
- Interaktiver Newsroom & Pressebereich mit automatisierten Inhalten und erweiterten Filteroptionen
- Innovatives Veranstaltungsmodul mit interaktiver Eventdarstellung und Buchungsfunktionen
- Digitaler Kompetenzatlas zur Darstellung von Tiroler Unternehmen und Netzwerken
- Dynamische Mitarbeiter- & Standortprofile mit individuell filterbaren Informationen
Bis 11. April 2025 können interessierte Agenturen die Teilnahmeanträge über das ANKÖ-Vergabeportal ausfüllen und die dazugehörigen Unterlagen einreichen. Das alles wird dann geprüft. In Stufe 2 werden drei Bewerber:innen eingeladen, verbindliche Erstangebote zu unterbreiten. Die Teilnahme an Stufe 2 ist vergütet. Alle Details dazu könnt ihr in der Anlage „Verfahrensbestimmungen“ am Portal nachlesen.
Tirols Agenturen sollen auch auf Ihre Ausschreibung aufmerksam werden? Schreiben Sie uns an werbung@wktirol.at!
Tirols Kreative wählen: 49 Kandidat:innen auf 7 Listen werben bei 2693 Stimmberechtigten um 14 Mandate für die nächsten 5 Jahre.
Alle 5 Jahre sind Österreichs Unternehmer:innen aufgerufen, ihre Branchenvertretung zu bestimmen. Die Wirtschaftskammerwahlen 2025 finden am 12. und 13. März statt. Auch Tirols Kreative sind aufgerufen, ihre Stimme zu nutzen und ihre Wahl zu treffen. An dieser Stelle findet ihr Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Kammerwahlen.
Warum gibt es die Wirtschaftskammerwahl?
Mit dieser Urwahl könnt ihr eure „Sprachrohre“ wählen. Diese Branchenvertreter:innen stellen für sicher, dass die Wirtschaftskammer eure Interessen und Anliegen vertreten kann. Jede Berufsgruppe wird durch Sparten und Fachgruppen repräsentiert. Tirols Kreativwirtschaft gehört zur Sparte Information & Consulting, Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation. Bei der WK-Wahl 2025 werden 14 Mandate vergeben.
Wer darf wählen gehen?
In Tirol sind 2.693 Werber:innen stimmberechtigt. Als wahlberechtigt gelten Fachgruppen-Mitglieder, die ihre Gewerbeberechtigung nicht ruhend gemeldet haben.
Wo kann ich wählen gehen?
An den Hauptwahltagen am 12. und 13. März 2025 könnt ihr jedem der 97 Wahllokale eure Stimme abgeben. Die Wahllokale sind von 7.30 bis 19.00 Uhr geöffnet. Außerdem könnt ihr:
Für Details zu allen Wahlmöglichkeiten folgt bitte diesem Link.
Wen kann ich wählen?
2025 stellen sich 49 Personen auf 7 Listen zur Wahl. Auf dieser Seite findet ihr alle Kanditat:innen. Damit die richtigen Informationen angezeigt werden bitte auswählen: Bundesland Tirol, Sparte 7 Information und Consulting, Fachgruppe 03 Werbung und Marktkommunikation.
Wo finde ich noch mehr Informationen zur WK-Wahl?
Auf der Seite wkwahl.tirol stehen euch Ressourcen, Informationen und weiterführende Links zu allen Teilaspekten der Wahl zur Verfügung.
KI? Kann und muss (!) man jetzt lernen.
Ab Februar 2025 gilt die KI-Kompetenzaufbaupflicht. Das bedeutet: Die EU reguliert den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und stellt mit dem AI Act sicher, dass Unternehmen diese Technologie rechtlich, ethisch und technisch "sauber" nutzen.
Unabhängig von der Risikostufe verpflichtet Artikel 3, Ziffer 56 AIA ab dem 2. Februar 2025 (zugegebenermaßen etwas vage) dazu, „Maßnahmen“ zu ergreifen und Mitarbeiter:innen durch Weiterbildungen KI-fit zu machen. In Tirol ist das WIFI die erste Anlaufstelle dafür. Das Bildungsinstitut der Wirtschaftskammer bietet zahlreiche Kurse, E-Learning-Programme und individuelle Schulungen für Unternehmen an. Weitere Informationen sowie Ressourcen zum AI Act findet ihr hier.
Lienz, Kufstein, Reutte und Imst werden zur Brutstätte guter Ideen. Von Ende März bis Anfang April tourt das Innovationsformat „barcamp.tirol“ durch die Bezirke. Was das überhaupt ist und wie besonders Kreativunternehmen davon profitieren, lest ihr in diesem Beitrag.
Dazu müssen wir zuallererst und ziemlich beherzt in die Klischeekiste greifen. Bereit? Augen zu und durch!
Klischee #1: Tirols Gestalter:innenszene rottet sich in der Landeshauptstadt zusammen. Was draußen am Land passiert, ist eh ganz nett, aber …
Klischee #2: Es gibt uns Kreative, es gibt die Kunden. Und irgendwie ist es wie bei Hund und Katz – so richtig verstehen tun wir uns nicht.
Dass beides Blödsinn ist, wissen wir und ihr wisst es auch. Aber warum halten sich diese Mythen so hartnäckig? Damit sich in dieser Sache – und überhaupt – etwas tut, da draußen in der Welt und drinnen in den Köpfen, muss gehandelt werden. Besonders talentiert im Tun und Machen sind die Damen und Herren von barcamp.tirol.
Dieser Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen und Branchen zu verbinden. Ganz nach dem guten alten „Mit-dem-Reden-kommen-die-Leute-zamm“-Prinzip schafft ein Barcamp Zeit und Raum zum Spinnen von Ideen, Wälzen von Problemen oder einfach nur zum Erzählen von Geschichten. Jede:r Teilnehmende darf sich dabei einbringen, wie es für richtig und wichtig gehalten wird. Dieses Video erklärt das Barcamp-Konzept ganz großartig.
Bisher gab es das barcamp.tirol „nur“ in Innsbruck, im Frühjahr 2025 wollen die Macher:innen aber raus aufs Land. Die Tiroler Innovationswoche der Wirtschaftskammer und Standortagentur Tirol bietet dafür die beste Gelegenheit. Unter dem Motto „5 Tage - 5 Bezirke - 5 Barcamps - unzählige Ideen“ ist jede:r eingeladen, sich und das eigene Tun und Lassen, Denken und Machen in Form von Präsentationen, Workshops oder Diskussionsrunden in den Ring zu werfen.
So ein Barcamp ist übrigens eine großartige Gelegenheit, zu zeigen, was wir Kreativlinge können. Je mehr Menschen der werbenden Zunft Präsenz zeigen, desto rascher steigt die Wertschätzung für die Kreativwirtschaft.
Das Barcamp-Event in Innsbruck ist (no na ned) bereits rappelvoll. Vielleicht liegt es auch daran, dass sich die Gestaltungszene in den Bezirken erst an die langsam, aber stetig steigende Aufmerksamkeit ihrer Institutionen gewöhnen muss. Und wer weiß – wenn die urban creatives aus der City erst entdecken, wie schnell einen die Öffis in ein hübsches Bezirkshauptstädtchen bringen und welch erfrischend inspirierendes Lüftchen dort weht, dann tut man und frau gut daran, sich einen der (noch) freien Plätze beim barcamp.tirol zu sichern.
Die Termine:
31. März – Lienz
01. April – Kufstein
02. April – Reutte
03. April – Imst
Also: Klick und weg!
Foto: Bernhard Kapelari
Tirols Werber:innen haben einen neuen Obmann: Tom Jank trat zurück, Kurt Höretzeder wurde in der Fachgruppensitzung Ende Dezember für gewählt erklärt.
„Tom Jank legte mit Ablauf des 18.12.2024 seine Funktion als Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Tirol zurück, an seiner Stelle wurde Mag. Kurt Höretzeder als Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Tirol mit Wirkung vom 19.12.2024 für gewählt erklärt (laut Verlautbarungen der Hauptwahlkommission Wirtschaftskammer Tirol gemäß § 119 Abs 4 WKG)“ erklärt Spartengeschäftsführer Dr. Reinhard Helweg.
Tom Jank legte Amt nieder
Nach drei Amtsperioden bzw. 15 Jahren entschied sich Tom Jank im Dezember 2024, seine Tätigkeit als Obmann und als Fachgruppenmitglied vorzeitig zu beenden. „Kreativität ist die Antwort auf die nostalgische Sehnsucht nach dem Kontrollierbaren. In diesem Sinne wird es für mich nach 15 Jahren Zeit für neue Ufer“. Mit 18. Dezember 2024 wurde Kurt Höretzeder als Janks Nachfolger und somit als Fachgruppenobmann nachnominiert. Er wird nun bis zu den Wirtschaftskammerwahlen im März die Geschicke der Fachgruppe leiten. Tom Jank darf indes auf eine Vielzahl an Erfolgen für die Branche zurückblicken. Jank rief das Netzwerk kreativland.tirol und das FÖ N-Festival ins Leben, er entwickelte den Landespreis für Werbung Tirolissimo mit weiter, brachte eine Vollversicherung für die Kommunikationsbranche auf Schiene und schaffte es mit viel Leidenschaft und Engagement, Tirols Kreativschaffende und Werbetreibende als unverzichtbaren Teil im heimischen Wirtschaftsmotor zu installieren.
Kurt Höretzeder ist neuer Fachgruppenobmann
„Ich übernehme die Obmannschaft der Fachgruppe, weil mich die Themen Kreativität, Kommunikation und gute Gestaltung seit Jahrzehnten beschäftigen“, erklärt Janks zwischenzeitlicher Nachfolger Kurt Höretzeder. „Es geht in der Fachgruppe, wie ich hoffe, auch in Zukunft nicht um Partei- oder Klientelpolitik, sondern darum, wie wir die Branche inhaltlich für die Zukunft stärken können – im Großen wie im Kleinen.“ Höretzeder hat die heimische Werbe- und Gestaltungsbranche in den vergangenen Jahren bereits nachhaltig geprägt: 1996 gründete er zusammen mit Andreas Schett das Gestaltungsbüro Circus, 2003 folgte sein eigenes Studio, das 2018 mit dem von Thomas Schrott zu himmel. Studio für Design und Kommunikation fusionierte. 2006 gründete Höretzeder WEI SRAUM. Designforum Tirol, das er bis 2019 leitete und das heute als einer der bedeutendsten Orte für Design und Gestaltung in Österreich gilt. Gemeinsam mit Tom Jank rief er 2022 den Kreativ-Summit FÖ N ins Leben.
Von 10. bis 13.März 2025 wählen Tiroler Gestalter:innen ihre Fachgruppenvertretung
Im März dieses Jahres finden die Wirtschaftskammerwahlen statt, in dieser Urwahl bestimmen Tirols Unternehmer:innen die Mitglieder ihres Fachgruppenausschusses und somit ihre Branchenvertretung. Alle Informationen zur WKT-Wahl sind hier kompakt und übersichtlich zusammengefasst.
Ab 2025 darf auch vom Berg aus gebuggelt werden oder sich der Schrebergarten in ein Büro verwandeln. Die wichtigsten Infos zum Telearbeitsgesetz findet ihr hier.
Ab Januar 2025 wird Homeoffice neu definiert. Die bisherige Regelung, die den Arbeitsplatz auf die eigene Wohnung beschränkte, gehört der Vergangenheit an. Künftig dürfen Arbeitnehmer arbeiten, wo es ihnen gefällt – im Kaffeehaus, im Park oder auf dem Berggipfel. Hier lest ihr, was hinter dem etwas sperrigen Begriff von "Telearbeit" steckt und was sich konkret ändert:
Flexibilität beim Arbeitsort
Arbeitgeber und Arbeitnehmer können Telearbeit für beliebige Orte vereinbaren. Das bisher starre Homeoffice-Modell weicht einer modernen Lösung: Arbeiten von überall.
Steuerliche Vorteile bleiben
Arbeitgeber dürfen weiterhin bis zu 3 Euro Telearbeits-Pauschale pro vollem Telearbeitstag zahlen – maximal 100 Tage im Jahr.
Unfallversicherung angepasst
Auch der Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung zieht nach. Wegeunfälle zu Telearbeitsorten werden anerkannt, wenn der Ort im betrieblichen Interesse liegt.
Kein Automatismus
Bestehende Homeoffice-Vereinbarungen bleiben unverändert. Wer mehr Freiheiten möchte, muss eine neue Telearbeitsvereinbarung treffen.
Freiwilligkeit entscheidet
Es gibt keinen gesetzlichen Anspruch auf Telearbeit. Arbeitgeber und Arbeitnehmer einigen sich individuell.
Noch mehr Details und Kontaktinfos für Rückfragen gibts hier.
Mehr Flexibilität und neue Chancen für Kleinunternehmer: Österreich hebt die Umsatzgrenze an.
Die Umsatzsteuerregeln werden reformiert. Das bringt 2025 wichtige Erleichterungen für Kleinunternehmer in Österreich und der EU: Die Umsatzgrenzen steigen, die Übergangsregelungen werden flexibler und auch für Unternehmer:innen aus dem EU-Ausland gibt es spannende Neuerungen.
Die wichtigsten Infos auf einen Blick:
Anhebung der Umsatzgrenze:
Die Umsatzgrenze für Kleinunternehmer steigt von 42.000 Euro brutto auf 55.000 Euro brutto.
Wegfall der Steuerpflicht-Berechnung:
Ab 2025 entfällt die bisherige Berechnung der Umsatzgrenze mit angenommener Steuerpflicht – das macht die Berechnung einfacher.
Neue Regelung bei Grenzüberschreitungen:
- Die Steuerbefreiung entfällt erst ab dem Umsatz, der die Grenze überschreitet; vorherige Umsätze bleiben steuerfrei.
- Überschreitung bis zu 10 %: Die Steuerbefreiung bleibt bis zum Jahresende erhalten, und die Steuerpflicht greift erst im nächsten Jahr.
- Überschreitung über 10 %: Die Umsatzsteuerpflicht wird sofort fällig, jedoch nur für den Betrag über der Grenze und alle folgenden Umsätze.
Kleinunternehmerregelung für EU-Unternehmen:
- Auch Unternehmen aus anderen EU-Ländern können die Kleinunternehmerregelung nutzen, wenn sie:
- Im Vorjahr und laufenden Jahr einen unionsweiten Umsatz von maximal 100.000 Euro haben und
- die Kleinunternehmergrenze des jeweiligen Mitgliedstaats einhalten.
- Die Befreiung muss im Ansässigkeitsstaat beantragt werden.
Spezielle Identifikationsnummer:
Unternehmen, die die Befreiung bekommen, erhalten eine „EX-ID“ (Umsatzsteuer-ID mit dem Zusatz „-EX“), die sie als Kleinunternehmer ausweist.
Ende der Befreiung bei Schwellenwertüberschreitung:
Überschreitet ein Unternehmen die 100.000-Euro-Grenze unionsweit, endet die Steuerbefreiung ab dem Umsatz, der die Grenze überschreitet.
Detaillierte Infos findet ihr auf der WKT-Serviceseite. Hier klicken und lesen.
Unter dem Motto »Kreativität für alle« erkundete von 09.–14. September die (nach 2022) zweite Ausgabe des Fö N-Festivals in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck jenen „Rohstoff“, den wir mehr als je zuvor brauchen werden, um eine bessere Zukunft in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik möglich zu machen. Ein ausverkauftes, viertägiges Prolog-Programm zum Mitmachen gipfelte in einem hochkarätig besetzten Summit, der über zwei Tage zum Neudenken und Andersmachen anstiftete.
„Gerade in Augenblicken der Ungewissheit entfaltet sich die transformative Kraft der Kreativität mit voller Wucht“, meinte Tom Jank, Co-Initiator des Fö N. Als Zeichen „gegen die geistige Schwerkraft“ widmete sich das Festival an vier Tagen voller Workshops, Interventionen, Aktionen und dem zweitägigen Summit den dringlichen Fragen unserer Zeit – und möglichen Antworten. Initiatoren, Speaker:innen und Publikum waren sich einig: Kreativität ist eine Ressource von unschätzbarem Wert. Sie offenbart sich aber nicht nur im kurzen „Heureka-Moment“, in dem plötzlich eine neue Idee aufblitzt, sondern in wirklich guten, sprich kreativen Prozessen, die neuen Ideen tatsächlich Raum geben.
Gefragtes Prolog-Programm in Zusammenarbeit mit vielen Partner*innen aus dem Kreativbereich Tirols.
Tirol hatte sichtlich Lust daran, aktiv zu werden und die verschiedenen Ebenen von Kreativität zu explorieren. Ein Großteil des Fö N-Prologs von Montag, 09.09.24 bis Donnerstag, 12.09.24 war schnell ausverkauft. Über 400 Personen nahmen an den teils kostenlosen Workshops, Vorträgen, Interventionen und Aktionen teil, die auch Stationen in Hall und Wörgl machten. Das Medium Film spielte im Fö N-Prolog eine wichtige Rolle, Festival-Organisator Daniel Dlouhy initiierte Kinoabende im Cinematograph, in der Kulturbackstube Bäckerei fand in Zusammenarbeit mit der WK Fachvertretung Film- u. Musikwirtschaft Tirol der Tag der Tiroler Film- und Musikwirtschaft statt, die Fotografeninnung veranstaltete Workshops und eine Ausstellung, und auch die Tiroler Filmbase steuerte einen Fachvortrag für Filmschaffende bei. Bernhard Sanders, der in Innsbruck eine der letzten „echten“ Handbuchbindereien betreibt, gab in einem Workshop Einblicke in seine Kunst; der Verein barcamp.tirol organisierte im neuen Agnes-Heller-Haus der Universität Innsbruck am Innrain ein innovatives Creative Barcamp, an dem über 50 Personen teilnahmen. Faszinierende Einblicke in ihre umfangreichen Bestände gewährten die Tiroler Landesmuseen im Forschungs- und Sammlungszentrum in Hall in Tirol, das Tiroler Landestheater bot im Rahmen einer Hausführung mit anschließendem Besuch einer Hauptprobe tiefe Blicke hinter die Kulissen. Architektur, Stadtentwicklung und Gemeinwohl standen bei einer Diskussion in der Innsbrucker BALE am Programm. In der Wörgler Stadtgalerie Polylog ging man im Rahmen einer von der TKI (Tiroler Kulturinitiativen) organisierten Diskussion der Frage nach, wie Kunst und Kultur ländliche Gegenden nachhaltig positiv beeinflussen können.
Das Fö N-Prologprogramm machte deutlich: Kreativität hat viele Gesichter, was sie zwar schwer fassbar, aber umso wertvoller macht. Kurt Höretzeder, der gemeinsam mit Tom Jank das Fö N-Festival auf den Weg gebracht hat, betonte den verbindenden Wert kreativen Denkens: „Kreativität hat immer zwei Seiten, die ohneeinander nicht auskommen. Nur wenn das Zusammenspiel von kreativen Umsetzern und Auftraggebern funktioniert, entsteht ein Spiel, das Freude macht und an dessen Ende eine gute, spannende Idee steht“.
Gletscherwinde, Maultrommeln, Ameisen und ein „Hä?“
Kreatives Handeln als Wirkmacht für kleine und große Transformationen.
Wirtschaftstreibende, Kunstschaffende, Entscheidungsträger und Menschen, die Lust an der Zukunft haben, fanden sich im Publikum des Fö N-Summit im Innsbrucker Congress wieder. Daniel Dlouhys 35-köpfiges Team verwandelte das Tiroler Tagungszentrum am Freitag, 13. September und am Samstag, 14. September in das Auge des Sturms. Das Fö N-Logo, ein fliegender Berg, entpuppte sich in Form eines sechs Meter hohen Heliumballons zum viel fotografierten Publikumsliebling, ebenso die 25 eigens designten und ab sofort mietbaren Fö N-Möbel. Die Töne von Ausnahme-Cellist Lukas Lauermann schwebten zwischen den Redebeiträgen im Raum, im Foyer gab es Nervennahrung und Seelenfutter in Form von handverlesenen Büchern zu Kreativität, Design, Forschung und Kunst. In diesem Rahmen hatte Moderatorin Charlotte Buflerein leichtes Spiel, den Bogen zwischen den einzelnen Vorträgen zu spannen: Am Freitag erklärte der Berliner Designinnovations-Professor Sascha Friesike, wie sich Kreativität garantiert und unter allen Umständen im Keim ersticken lässt; die Designerin Magda Mojsiejuk erzählte die Geschichte der Zukunft neu; Markenstrategin Vera-Maria Glahn öffnete ihr „Handbuch für Nicht-Toxische Führung in der Kreativindustrie“; Till Grusche lud in sein „House of beautyful business“ ein, ein weltweites Netzwerk für eine „Life-Centered-Economy“; Musiker Albin Paulus entführte mit Maultrommel und Dudelsack in völlig neue Sphären. Daran knüpfte Philosophin Lisz Hirn an und stellte die Frage, ob Kultur Luxus sei (was sie natürlich ist – und auch wieder nicht). Als letzte Rednerin des ersten Summit-Tages begeisterte Glaziologin und Österreichs Wissenschaftlerin des Jahres Andrea Fischer – sie erklärte die schwindenden Gletscher zum Symbol für Veränderung und rief den Wissenschaftsbetrieb auf, kreative Wege der Kommunikation zu beschreiten, um in der Gesellschaft mehr Gehör zu finden.
Tag zwei des Fö N-Summit begann mit Leonard Sommer und der Forderung, den Bildungsbetrieb auf bessere Beine zu stellen, seine Initiative rief 100 Kreativschaffende in aller Welt auf, sich Gedanken zur Lernkultur der Zukunft zu machen. Transformationsexpertin Katharina Ehrenmüller präsentierte ihr „Ministerium für Neugier und Zukunftslust“, das ausgehend von der Linzer Tabakfabrik mittlerweile mehr als 700 Botschafter:innen hat. Realität und Fantasie homogenisierten sich mit dem Berliner Künstler Via Lewandowsky zu einem beherzten „Hä?“ und damit zur Erkenntnis, dass Missverständnis und Ablehnung zum sprudelnden Quell kreativen Schaffens werden können. Der Grafikdesigner Clemens Schedler plädierte in seinem Vortrag „Werkt das Zeug oder zeugt das Werk“ für mehr Selbstreflexion und Demut in der kreativen Praxis, die Künstlerin Angelika Wischermann teilte die Erkenntnisse ihrer experimentellen Forschung über das Transportverhalten von Waldameisen. Die Tür zu fernen Welten stieß Soziologe und Luft- und Raumfahrttechniker Stefan Selke auf: Sein Konzept „Poesie der Hoffnung“ ist ein Plädoyer für eine „kritische“, aber trotzdem beherzte Zukunftseuphorie als Treibstoff für unsere Gesellschaft. Filmkomponist und selbst ernannter „KI-Nerd“ Tom Batoy zeichnete mit seinem Vortrag über künstliche Intelligenz ebenfalls ein positives Bild vom Morgen und meinte: „Kreativität ist, wenn Mensch und Maschine gemeinsam träumen.“ – ein erstes Exempel dafür war zum Summit-Ende die „ Fö N-Hymne“, die Batoys KI-Helferlein quasi in Echtzeit vor Ort halluzinierte.
Tirols Winde frischen auf. Macher:innen im Rampenlicht.
Den Abschluss des Summits bildeten bemerkenswerte Projekte aus Tirol, die im Rahmen eines Stage-Time-Formats vorgestellt wurden: Die Architektin Gertrud Tauber zeigte ihr Projekt architektur:lokal, das sie gemeinsam mit Andreas Semler betreibt und sich mit der Revitalisierung, Sanierung und Entwicklung von Gebäuden und Orten im ländlichen Raum beschäftigt. Thomas Bonora stellte die BALE in Innsbruck als Ort der Zusammenarbeit und des Austausches rund um Themen der Nachhaltigkeit und soziale Innovation vor – ein Projekt, das aktuell leider auch als Beispiel dafür dient, wie in Innsbruck wieder einmal (und trotz vielversprechendem Beginn) Möglichkeiten ungenutzt bleiben, ein Leuchtturmprojekt für die Kreativwirtschaft zu etablieren. Katharina Schmermbeck von der Universität Innsbruck stellte das Projekt INNklusion vor, das universitäre Lehre und Forschung dazu nutzen und Synergien schaffen möchte, um Barrieren abzubauen und Inklusion nachhaltig zu stärken. Michaela Senn vom Theater Praesent aus Innsbruck schilderte eindrücklich die Entwicklung des Offtheaters, das nun mit der Spielzeit 2024/25 in der Tschamlerstraße 3 (ehemals Utopia / Weekender) seine neue Spielstätte beziehen wird – und damit auch in Zukunft ihrem Motto „klein & widerständig“ treu bleiben kann; Flo Ennemoser vom Büro Maisengasse aus Landeck stellte das Projekt »wiegon« vor, bei dem gemeinsam mit Gemeinden, Städten und Unternehmen innovative digitale Lösungen in der Abfallwirtschaft entwickelt werden; der Informationsdesigner Christian Mariacher widmet sich seit Jahren der Herausforderung, Unterrichtsmaterialien durch besseres Design verständlicher und schöner zu gestalten; Vinzenz Mell präsentierte das Projekt Speis von morgen, das im Stadtteil St. Nikolaus/Mariahilf in Innsbruck einen genossenschaftlichen Nahversorger aufgebaut hat, in dem biologische, regionale und saisonale Lebensmittel von Produzent:innen der Umgebung angeboten werden. Alle Projekte sind Beispiele leidenschaftlicher, kreativer Menschen und zugleich für angewandte Kreativität, die weit über bloß nette „Ideen“ hinausgehen und die neben gestalterischen auch soziale Aspekte der Nachhaltigkeit mitberücksichtigen.
Kreativität kartografieren und gute Ideen Schule machen lassen.
Weitere konkrete Beiträge zu einer kreativen Vision für Tirol waren dem Festival ein spürbares Anliegen: Im Rahmen des Festivals präsentierte die Lebensraum Tirol Holding ihren neuen „Atlas Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft“. Das druckfrische Werk beleuchtet auf 64 Seiten den Ist-Zustand, elf hochkarätige Autor:innen zeigen in ihren Beiträgen mögliche Perspektiven und gangbare Wege auf, stellen gute Beispiele aus anderen Regionen vor und beleuchten das Potenzial von Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft im Tourismusland Tirol. Die „Schule der Ideen“ wiederum, die im Rahmen des Festivals einen ersten „Pilot-Day“ abhielt, möchte zukünftig kreatives Denken und Handeln fördern und jungen Menschen an der Schnittstelle zur beruflichen Zukunft Tools und Methoden bereitstellen, um deren Problem-Lösungskompetenz zu verbessern.
Fö N klart die Sicht aufs Morgen auf.
Wie sein elementarer Namensgeber wirbelte das Fö N-Festival 2024 Staub auf, stieß Fenster ins Freie auf und sorgte für Zugluft zwischen den Synapsen. Geht es nach dem Orga-Team, wird es mit all dem gewonnenen, positiven Feedback weitergehen. Das Festival sieht sich selbst als kreativen Prozess und immer wieder in Veränderung. Seine zentrale Aufgabe: Die Kreativität im Land sichtbarer und wirksamer zu machen und sie als wichtigste Ressource für Transformation auch hierzulande in die Köpfe derer zu bringen, die an den politischen Schaltstellen sitzen.
FÖ N: Ja, Dampfplaudern: Nein!
Es braucht also Formate wie das Fö N-Festival – als Momentum gegen die Schwerkraft und den Stillstand, als Gegenkraft zu jenen, die der Zukunft den Atem rauben. Das Festival gibt uns Mut für das Morgen. In einer Welt, in der Berge erodieren, alte Sicherheiten längst der Vergangenheit angehören, in der der Krieg zurück nach Europa gekommen ist und künstliche Intelligenz zwischen Ängsten und Hoffnungen oszilliert, brauchen wir Kreativität dringender denn je. Das bloße Wiederholen des Altbekannten führt nicht weiter – Kreativität hingegen schon. Als ureigene Fähigkeit des Menschen schreibt sie jene großen und kleinen Narrative, die uns an die Zukunft glauben lassen, fort und treibt dabei nicht nur Ideen an, sondern bringt uns freudvoll ins Tun. Und damit das breitenwirksam wird, braucht es die Kreativität aller. Fö N-Speaker Till Grusche brachte es schließlich auf den Punkt: „Kreativität ist die Energie, die unsere Welt vorantreibt. Auf jeder Ebene sehen wir, wie relevant diese Kraft ist. In der Wirtschaft ist sie die Quelle von Innovation. In der Gesellschaft ist sie das, was höheren Sinn stiftet und Gemeinschaft schafft. Und auf persönlicher Ebene ist Kreativität der Weg, wie wir uns mit unserem Innersten verbinden – was uns wiederum hilft, echte Verbindungen zu anderen zu schaffen.“
Text: Redaktion Werbung Tirol/Team Fö N Festival
Foto: Nicolas Hafele